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Artenschutz

Unser Beitrag zum Artenschutz

Die naturschutznahe Pflege des öffentlichen Grüns in Jungingen geht in die zweite Runde, in das zweite Jahr.

Unsere Veröffentlichung zu diesem Thema ist schon ein Jahr her. Und so möchten wir gerne darüber berichten, warum und wieso wir von der intensiven Pflege der Rasenflächen weg sind, hin zu einem wiesenartigen Erscheinungsbild.
Nach einer aktuellen Studie sind mehr als 70 % der Insekten in den letzten Jahren verschwunden. Zahlen haben ja oft so etwas Abstraktes. Aber wenn wir die früher verschmutzte Windschutzscheibe am Auto mit heute vergleichen, dann wissen wir selbst, was los ist. Ohne Insekten ist nicht nur die Artenvielfalt bedroht, sondern unmittelbar auch der Mensch. Ein Großteil des Obstes und Gemüses ist direkt von der Bestäubung abhängig. Das heißt, ohne Bestäubung bleibt die Obstschale leer. Es gibt aber noch weitere wichtige Aufgaben, die die Insekten leisten. Sie regulieren die Schädlinge auf den Feldern und Gärten, reinigen das Bachwasser und sind wichtige Zersetzer für tote Tiere, Kuhfladen oder Hundehaufen. Der wochenlang liegen bleibende Haufen ist ein anschauliches und ernstes Anzeichen für das gestörte Gleichgewicht. Das Fehlen der Insekten führt zu einem Ausfall der biologischen Müllabfuhr.

Untersuchungen zeigen weiter, dass häufiges Mähen zu einem starken Rückgang der Insekten auf diesen Flächen führt. Darüber hinaus ist die Zahl seltener Arten auf Wiesenflächen höher als auf Rasenflächen.
Aus diesen Gründen hat sich der Ortschaftsrat im vergangenen Jahr für eine naturschutznahe Optimierung der Grünflächenpflege, unter dem Gesichtspunkt der Erhöhung der Biodiversität, entschieden. Dabei ist zur Förderung der Pflanzenvielfalt eine ein- oder  zweimalige Mahd mit einem Langgrasschneider vorgesehen. Nach der Trocknung wird das Schnittgut abgeräumt. Dieser erste Schnitt soll im Juni oder im Juli stattfinden. Im Friedhof und auf Spielplätzen werden wir weiterhin Rasenflächen vorhalten.

Diese Gelegenheit möchten wir nutzen und uns bei den Bürgerinnen und Bürgern für die unerwartet hohe und positive Akzeptanz bedanken. Uns ist durchaus bewusst, dass dies ein großer gestalterischer Umbruch war und ist. Und so hat sich gezeigt, dass Sie die Botschaft aus unserer Umwelt längst erreicht hat und Sie bereit waren, mit uns diesen Weg zu gehen. Vielen herzlichen Dank dafür!

Wenn Sie dazu noch Fragen, Kritik oder Anregungen haben, dann kommen Sie gerne auf uns zu.

Marion Schindler
Ortsvorsteherin